Zum wahren Leben finden

Monatsspruch September 2005:
"Jesus Christus spricht: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat." (Lk 12,15)


Jeder von uns setzt Zeit, Geld, Ruf und Ansehen, Beziehungen und Freundschaften ein, um seinen Lebensunterhalt zu bekommen. „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, so heißt es. Es gibt viele Ansichten über die Sicherung unseres Lebensunterhaltes. Eine davon ist die Habgier: Ein habgieriger Mensch verläßt sich darauf, daß Besitz und Habe den Lebensunterhalt sichert. Um also sein Leben durch Habe zu sichern, opfert solch ein Mensch seine Zeit – mancher arbeitet sich sprichwörtlich zu Tode. Ein anderer seinen Ruf und sein Ansehen, weil er auf krummen Wegen scheinbar einfacher an die ersehnte Habe zu gelangt. Und wie viele Ehen und Familien leiden darunter, weil sie für das Anhäufen von Habe vernachlässigt werden?

Doch schon der Volksmund spricht richtig aus: „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ Unser Leben besteht nicht darin, Dinge zu besitzen. Es wird entgegnet: „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein!“ Aber auch damit belügt man sich nur selbst, denn weder können wir mit Geld oder Habe das kaufen, was das Leben ausmacht, z.B. intakte Beziehungen. Noch ist dabei bedacht, daß Habe auch viele Sorgen mit sich bringt: Diebe, Kursverluste, Börsenchrashs usw.

Nun lesen wir auch, daß „Jesus Christus spricht: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.“ (Lk 12,16) Er spricht zu uns, die wir an ihn glauben. Und um seine Warnung recht zu verstehen, erinnern wir uns an drei Dinge, die uns Jesus Christus gelehrt hat: Erstens haben wir bereits das wahre Leben, es ist uns in ihm geschenkt, wir können und müssen es uns nicht verdienen. Auch nicht durch Habe. Zweitens ist unser Lebensunterhalt gesichert, denn wir haben einen treuen Vater im Himmel, der seine Kinder ausreichend versorgt. Habe kann nicht mehr geben. Drittens sind wir dadurch befreit, den anvertrauten Überfluß dafür einzusetzen, daß auch andere Menschen zum wahren Leben finden: Mit unserer Habe bauen wir Gottes Reich. Habgier raubt uns und anderen das Leben.

Jesus Christus warnt uns nun vor Habgier: Wenn wir ihr auf den Leim gehen, raubt sie uns die Früchte des uns geschenkten Leben. Lassen wir uns also nicht einfangen, sondern die Gier am Kreuz ablegen und die anvertraute Habe für unseren Herrn einsetzen!


Stand: 27.07.2006