Über mich

Am Tag meiner Taufe Geboren und aufgewachsen bin ich in Heidenheim an der Brenz als Jüngster von acht Kindern. Auch wenn sich eines meiner Geschwister nach meiner "Ankunft" beschwerte: "Der ißt uns ja alles weg!" verbrachten wir eine glückliche und behütete Kindheit.
Kurz vor meiner Konfirmation bekehrte ich mich bei einer Evangelisation in Heidenheim. Mein Hauskreis wurde meine geistliche Heimat und ich fing an, in meiner Heimatgemeinde zuerst in der Jungschar-, bald dann auch Kinderkircharbeit mitzumachen. Ebenso war ich stark im Schülerbibelkreis unseres Gymnasiums engagiert, der auch Freizeiten für alle Heidenheimer Gymnasien durchführte.

In der elften Klasse bekam ich dann von Gott meine Berufung, sein Wort zu lehren: An einem Tag wurde ich von unterschiedlichen Leuten darauf angesprochen, ebenso wurden mir verschiedene Bibelstellen wichtig. All das fügte sich zusammen wie ein Puzzlespiel. Auch wenn mir das anfangs gar nicht behagte – ich wollte eigentlich Informatik oder Physik studieren – im Laufe der Zeit bestätigte sich dann immer wieder aufs Neue, dass dies der richtige Weg für mich ist.

Darin zeigt sich Gottes Liebe zu uns, denke ich. Nicht, dass Er uns immer das gibt, was wir uns wünschen, aber dass Er uns stattdessen dahin stellt, wofür Er uns eigentlich geschaffen hat und uns das in die Hand gibt, was wir wirklich brauchen. Wir müssen da immer wieder aufs Neue lernen, Gott zu lieben und Ihm zu vertrauen – das möchte ich vorleben, daß sich das lohnt, auch wenn ich sicher noch lange nicht ausgelernt habe.

Aber zurück zu meinem Werdegang: Nach dem Abitur ging es aber zunächst nicht ins Studium, sondern ich habe erst meinen Zivildienst beim DRK im Rettungsdienst und Krankentransport abgeleistet. Auch während des Studiums habe ich regelmäßig an Wochenenden und nachts beim DRK in Tübingen gearbeitet. Ich empfand es immer recht wohltuend, aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft herauszukommen, und mit "normalen" Menschen reden und sich ihnen mit normalen Worten verständlich machen zu müssen.

Nach dem Besuch des Sprachenkollegs in Stuttgart habe ich dann in Tübingen und Jerusalem studiert. Im Winter 2000/01 habe ich in Tübingen das erste theologische Examen abgelegt und danach an einer Doktorarbeit über die Erkenntnistheorie ("Was kann der Mensch wissen?") und die daraus abgeleiteten Menschenbilder ("Was ist der Mensch?") in der Hirnforschung gearbeitet.

Von September 2004 bis Februar 2007 war ich dann in Stuttgart-Feuerbach im Vikariat, um die verschiedenen Arbeitsfelder eines Pfarrers kennenzulernen. Neben den "normalen" Aufgaben eines Vikars war ich auch im Arbeitskreis evangelischer Vikarinnen und Vikare engagiert, und ebenso – wegen meiner "Vergangenheit" beim DRK - in der Notfallseelsorge Stuttgart, die in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst Menschen in Notlagen Unterstützung bietet.


Empfang beim Einzug ins Pfarrhaus Von März 2007 bis August 2010 war ich dann Pfarrer zur Anstellung im "schönsten Ort der Welt", in den Albdörfern Bernloch, Meidelstetten und Oberstetten. Hier hatte ich das volle Programm eines Pfarrers: sonntags zwei Gottesdienste, Reli-Unterricht an der Grund- und Hauptschule, Seelsorge und Besuche, Kirchengemeinderat, Verwaltung eines Kindergartens.
In der wenigen Zeit die blieb, engagierte ich mich im Regionalkreis der Evangelischen Allianz. Mir ist die Zusammenarbeit und das Miteinander der Gemeinden wichtig, und das nicht nur innerhalb der Landeskirche, sondern auch darüber hinaus.


Von September 2010 bis August 2011 hat mir Gott dann ein Sabbatjahr verordnet. Im Gebet wurde klar, daß ich nicht auf der Pfarrstelle Bernloch ständig werden soll. Es war eine sehr interessamte und wichtige Erfahrung. Nach der sehr aktiven Zeit im Pfarrdienst nun keine "wichtigen" Aufgaben mehr. Mein Wert kommt nicht, weil ich etwas tue, sondern weil Gott mich liebt. Auch war es eine wichtige Erfahrung, daß ich handwerklich nicht so unbegabt bin, wie ich immer dachte.


Unterricht am PTS Kumba Ab September 2011 begann dann die Zusammenarbeit mit dem Theologischen Schulungs-Service e.V. Dort arbeitete ich als Bibellehrer und besuchte Gemeinden in Osteuropa, in denen die Menschen wenig Gelegenheit haben, sich theologisch fortzubilden. Also sozusagen "Bibelschule vor Ort".
Leider hat sich der Spenderkreis nicht so entwickelt, wie es nötig gewesen wäre.


Im zweiten Halbjahr 2014 konnte ich mit Mission21, Basel, für ein Semester nach Kamerun fahren. Ich unterrichtete am Presbyterian Theological Seminary in Kumba Bachelor- und Master-Studenten als Dozent für Neues Testament. Obwohl ich nur kurze Zeit dort war, meinten sowohl die Afrikaner vor Ort als auch Verantwortliche in Basel, "Du hast mehr erreicht, als manche, die drei Jahre dort waren."



Stand: 09.04.2015